100 Prozent haben die Mittlere Reifeprüfung bestanden

Schöner Erfolg für den ersten Abschluss-Jahrgang der Montessori-Mittelschule

 

Landau. Einen guten Grund zum Feiern hatten die Zehntklässler der Montessori-Mittelschule kürzlich: Die Prüfung zur Mittleren Reife hatten alle fünf Absolventen des ersten Abschluss-Jahrgangs bestanden. Schulleiter Klaus Ecker und Klassenleiter Ingolf Grauham gratulierten dazu sehr herzlich.

 

Das Abschlussfest für die Neunt- und Zehntklässler stand unter dem von den Schülern gewählten Motto „We did it“ (Wir haben’s geschafft). An einem lauen Sommerabend trafen sich die Abschluss-Schüler zusammen mit ihren Eltern und dem Lehrer-Team im Schulhof zu einer ungezwungenen Grillfeier mit anschließender Disco in der Aula.

 

„Das ist ein sehr schöner Erfolg“, sagte Schulleiter Klaus Ecker in Anbetracht der Tatsache, dass 100 Prozent der Zehntklässler die Prüfung zur Mittleren Reife und 75 Prozent der Neuntklässler den Quali geschafft haben. „Ihr seid uns ans Herz gewachsen“, sagte Ecker zu den Jugendlichen stellvertretend für das gesamte Team. „Und ihr habt eine tolle Entwicklung gemacht. Wir sind froh, dass wir euch dabei begleiten und unterstützen durften.“

Der Schulleiter entließ die Absolventen mit Lebensweisheiten des britischen Komikers und Schauspielers Charlie Chaplin.

 

Auch Klassenleiter Ingolf Grauham gratulierte den Absolventen und sagte: „Ich habe versucht, euch nicht nur Fachkompetenz und Schlüsselqualifikationen zu vermitteln, sondern auch Menschlichkeit und Natürlichkeit, die euch auf eurem zukünftigen Weg begleiten sollen.“

 

Zu guter Letzt bedankten sich der Rektor Ecker und Klassenleiter Grauham beim gesamten Lehrerteam für die hervorragende Arbeit.

 

Viele der Abschluss-Schüler steigen nun ins Berufsleben ein, andere besuchen weiterführende Schulen. Die Quali-Absolventen bleiben an der Montessori-Mittelschule und besuchen ab September die zehnte Klasse, um im kommenden Jahr die Prüfung zur Mittleren Reife abzulegen.

 

Die Prüfungen wurden an der Mittelschule in Landau abgelegt. Geprüft wurden die Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch sowie ein praktisches Fach – entweder „Soziales“ oder „Technik“. Zur Noten-Feststellung wurde noch der Jahresstoff in den Fächern PCB (Physik/Chemie/Biologie) sowie GSE (Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde) in einer 15-minütigen Prüfung abgefragt.

 

Der Aufbau der Landauer Montessori-Mittelschule wurde mit diesem Schuljahr abgeschlossen. Nun können dort die staatlichen Abschlüsse „Quali“ und „Mittlere Reife“ erworben werden. Es bestehen die Klassen 5/6, 7/8 und 9/10.

Text und Bilder: BH

 

Die Montessori-Klasse 9/10 auf dem Appellplatz bei Ihrer Führung durch die KZ-Gedenkstätte Dachau. Im Hintergrund sieht man das Wirtschaftsgebäude und die mahnenden Kunstwerke der Überlebenden.

Montessori-Klasse 9/10 besuchte die KZ-Gedenkstätte Dachau

Für Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit!

Am Donnerstag, den 16. Februar, machten sich 16 Montessori-Schüler der 9. und 10. Klasse auf den Weg nach Dachau, um dort die Gedenkstätte auf dem Boden des ehemaligen Konzentrationslagers zu besuchen. Im Vorfeld hatten sie mit Hilfe ihres GSE-Lehrers, Martin Hammerer, nicht nur den Terror der NS-Diktatur erarbeitet, sondern auch die geschickten Methoden der Propaganda. Schon dabei führten die Schüler-Fragen zu zahlreichen Diskussionen, inwiefern auch heute in der Politik ähnliche Entwicklungen zu beobachten seien. Um noch tiefer in das Klima jener Zeit eintauchen zu können, schaute man gemeinsam mehrere ausgezeichnete Spielfilme zu den Themen Verfolgung und Widerstand, und redete über deren Darstellungsabsichten. Unterstützt wurde die Lerngruppe dabei auch von ihrer historisch interessierten Englisch-Lehrerin, Jaqueline Schneider, die auch mit nach Dachau fuhr.

Über die Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte hatte man nicht nur eine Führung, sondern ein Halbtagesseminar gebucht, das mit zahlreichen biografischen Erzählungen zu Tätern und Opfern den historischen Ort noch intensiver vermittelte. Der äußerst versierte Guide, Günther Achatz, begleitete die 14- bis 17-jährigen mit Anekdoten und Bildern durch die Ausstellung und über das Gelände. Ihm gelang es, die Jugendlichen dort abzuholen, wo sie nach über 70 Jahren Kriegsende natürlich stehen. In einer gelungenen Mischung nahm er ihnen gleich zu Beginn die Ängste und Sorgen, die sich im Vorfeld aufgebaut hatten, und motivierte die Jugendlichen durch zahlreiche Fragen die damaligen Geschehnisse nachzuvollziehen. Besonders wichtig war ihm dabei zu vermitteln, welche Folgen es haben kann, wenn man Menschen ihrer Würde beraubt, ihnen das Menschsein aberkennt, ja sogar den Namen nimmt und durch eine Nummer in einer Verwaltungsmaschinerie ersetzt. Die Schlussfolgerungen für unser heutiges Handeln und Denken überließ er den Jugendlichen nach kleinen Impulsen selbst.

Der Rundgang über das Gelände begann noch vor der heutigen Gedenkstätte. Auf dem Areal der heutigen Bayerischen Bereitschaftspolizei, befand sich nämlich schon ab 1933 der Lebens- und Arbeitsbereich der SS-Wachmannschaft mit allen vorstellbaren Annehmlichkeiten. Günther Achatz schulte den Blick der Schüler für die Bedeutung der Architektur und verdeutlichte die perverse Struktur der SS am biografischen Beispiel eines in Dachau ausgebildeten Lagerkommandanten.

Die Montessori-Klasse 9/10 auf dem Appellplatz bei Ihrer Führung durch die KZ-Gedenkstätte Dachau. Im Hintergrund sieht man das Wirtschaftsgebäude und die mahnenden Kunstwerke der Überlebenden.

Die Montessori-Klasse 9/10 auf dem Appellplatz bei Ihrer Führung durch die KZ-Gedenkstätte Dachau

Anschließend betrat man das KZ-Gelände durch das berühmte Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ und besichtigte den Appellplatz mit den restaurierten Baracken. Dort traf die Gruppe zufällig auf Nina Klein, deren Großvater als erster Dachauer in das KZ verschleppt worden war, weil er als KPD-Mitglied zu den politischen Gegnern zählte. Den Ort an dem Herr Klein und andere die grausame Strafe der Dunkel-Einzelhaft ertragen mussten, konnten die Jugendlichen eigenständig in Augenschein nehmen. Nach einer kurzen Pause im Seminarraum erläuterte Günther Achatz noch einige zentrale Stationen der Dauerausstellung, wie das sogenannte „Totenbuch“, in dem die Schüler auch Johann Huber, Stadtpfarrer aus Landau a.d. Isar, entdeckten. Den Abschluss bildete die Besichtigung des Krematoriums und der Gaskammer am anderen Ende des Geländes.

Die Schüler folgten die ganze Zeit aufmerksam den Beschreibungen von Günther Achatz und stellten jede Menge Fragen, die er alle mit unglaublichem Eifer beantwortete. Daher bedankte sich die Gruppe zum Abschluss ganz besonders bei Ihm. Das Trinkgeld, das man aus der Klassenkasse vorgesehen hatte, wollte er nicht persönlich annehmen, sondern es der Stiftung der Überlebenden zu Verfügung stellen, damit es dort im gemeinsamen Sinne eine größere Wirkung entfalten könne.

Am Ende nutzten die Schüler die wenigen Minuten, in denen man auf den Bus nach Hause wartete, für Bücherkäufe am Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte. Gemeinsam heißt es nun, in den nächsten Schulstunden die gewonnenen Eindrücke zu verarbeiten und für die Zukunft brauchbar zu machen.

Weitere Informationen: kz-gedenkstaette-dachau.de

(Text und Foto: Martin Hammerer)

HipHop an der Monte

Pure Lebensfreude  beim Posen und Shuffle!

Tanzen macht Spaß, weckt Emotionen, regt die Kreativität an, beansprucht den ganzen Körper. Durch die freudige Bewegung verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit und das Selbstbewusstsein.

Um diese Kraftquelle anzuzapfen, holte auch in diesem Jahr Theaterpädagogin Christine Hötschl den professionellen HipHop Tanzlehrer Patrick Weißbrodt an die Montessori-Schule. Mitmachen durften heuer neben den Mittelschülern von der 5. bis zur 10. Klasse auch die ältesten Grundschüler aus der 3. und 4. Klasse.

In drei Tanzstunden über drei Schultage verteilt lernten die Schüler jeweils eine eigene Choreografie. Vor allem bei den älteren Schülern bewies Patrick Weißbrodt wieder seine Motivationkünste, indem er alle Peinlichkeiten durch seine coolen Sprüche wegwischte und für puren Spaß der Jugendlichen sorgte.

„An diesen Tagen herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. – Man spürt den Zusammenhalt, die Begeisterung, die Energie und Lebensfreude, die sich nach der Tanzstunde auch ins Klassenzimmer und auf den restlichen Schultag überträgt!“, berichtete Schulleiter Klaus Ecker.

Nach dieser besonderen Übungszeit durfte eine Aufführung vor Publikum natürlich nicht fehlen. Dabei ernteten die tanzenden Kids tosenden Applaus von ihren Mitschülern und Lehrern. Und so träumen viele schon wieder von einer Fortsetzung im nächsten Jahr.

(Bilder: CH / Text: CH&MH)

Flüchtlinge besuchen Montessori-Schule

Echte Begegnungen gegen Vorurteile und Rassismus

Am Dienstag, dem 13. Dezember 2016, waren an der Montessori-Schule Landau einige ganz besondere Besucher zu Gast. Auf Initiative von Englischfachkraft Dagmar Kraus kamen sieben Asylsuchende für ein paar spannende Unterrichtsstunden an die Reformschule. Begleitet wurden sie durch Raphaela Koziol und Helmut Lütteke von der „quin-Akademie“ Zweigstelle Dingolfing, die mit viel Engagement an der Bildung und Berufsorientierung der Flüchtlinge arbeiten, damit Integration gelingen kann.

Alle sieben Männer aus Afghanistan, Syrien und Somalia lernen erst seit einigen Monaten die schwere Sprache Deutsch in Wort und Schrift. Und trotzdem konnten sie den Schülern bereits recht gut aus ihrem Leben erzählen – von ihren exotischen Herkunftsländern, den schrecklichen Fluchtursachen, den Beschwernissen des Fluchtweges und ihrem derzeitigen Leben in Sicherheit.

Die Montessori-Schüler hatten sich rund eine Woche intensiv auf diese Begegnung vorbereitet. In Gruppen hatten sie Fragen erarbeitet und die Lektüre „Wenn Menschen flüchten“ bereits in Teilen gelesen. So brauchte es auch die Lehrer nur sehr wenig für eine kurzweilige Stunde, in der man sich gegenseitig mit Neugier und Offenheit austauschte. Wie sieht die arabische Schrift aus? Wie begrüßt man sich auf Dari, einer der afghanischen Sprachen? Was ist euer Berufsziel? Hattet Ihr Probleme mit Rassismus? Viele Vorurteile zerbrachen im persönlichen Kontakt zu Mitmenschen, die ehrlich Schutz suchen und sich ihr Glück so hart erarbeiten müssen.

Anschließend konnten die Gäste noch bei der montessorischen Freiarbeit zuschauen. Dabei erfuhren diese viel über die Materialarbeit in Deutsch, Mathematik und Englisch und halfen auch gleich mit bei verschiedenen Aufgaben und Lernspielen.

Sowohl die Besucher als auch die Kinder und Jugendlichen waren sehr aufgeschlossen und konnten viel von dieser unkomplizierten Begegnung profitieren. „Die sollen einmal wieder zu Besuch kommen“, wünschten sich die Schüler beim herzlichen Abschied der Gäste.

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