Maria Montessori traf Robin Hood
Landauer Reformschüler bei den Waldjugendspielen
Landau. An diesem Donnerstag, 23.06. 2016, machten sich die 28 Drittklässler aus den fünf Klassen der Montessori-Schule mit dem Bus auf in den Dingolfinger Stadtwald nahe Schermau. Dort nahmen sie an den sogenannten „Waldjugendspielen“ teil, die jährlich durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) aus Landau a. d. Isar unter der bewährten Mithilfe von Waldorganisationen und ehrenamtlichen Helfern ausgerichtet werden.
Nach der Begeisterung der Schüler im vergangenen Jahr hatte Lehrerin Julia Hammerer auch heuer wieder die Teilnahme an den Waldjugendspielen organisiert. Begleitet von einem Förster begeben sich in diesen Tagen fast alle Kinder der 3. Klassen des Landkreises Dingolfing-Landau auf einen abenteuerlichen Waldspaziergang. Für die Landauer Montessori-Schüler übernahm Florian Kirsch, selbst Förster und Montessori-Vorstandsmitglied, die Aufgabe des Forstpaten, der viel Interessantes zum Thema Wald und Forstwirtschaft vermittelt.
Entlang des Weges warteten zahlreiche Abenteuer rund um „Robin Hood“. Um diese zu bestehen, war Geschick, Wissen und ein guter Zusammenhalt nötig. Begleitet von ihrem Forstpaten Florian Kirsch gingen die Kinder auf eine Abenteuerreise durch den „Sherwood Forrest“, wo Robin Hood, der Sheriff von Nottingham und der Zauberer Merlin auf sie warten. Unter dem Leitmotiv „Einer für Alle und Alle für Einen!“ sammelten die Schüler Goldnuggets für Robin Hood.
Um diese zu ergattern, mussten sie beispielsweise den Schatz von Sherwood aus dem Sumpf holen oder möglichst viel Holz für Mary-Ann (die Frau von Robin Hood) sägen. Als weitere Hürden galt es Quizaufgaben, Wald-, Naturschutz- oder Umweltfragen und Geschicklichkeitsspiele zu meistern. Und sogar ein Waldlied sollten die Kinder zum besten geben – was aufgrund der schulischen Vorbereitung selbstverständlich kein Problem darstellte. Und so trällerten sie „Ich hab einen Freund, der ist ein Baum!“.
Zwischen den Spielstationen erzählte ihnen Florian Kirsch vom Lebensraum Wald und beantwortete all die vielen Fragen des Nachwuchses so gründlich wie möglich. Wie bei jedem Ausflug in die Natur war die Energie der Kinder unerschöpflich. Dennoch gönnte man sich zwei kleine Brotzeitpausen mit dem selbst mitgebrachten Proviant. Im Sinne der Umwelterziehung hatten die Montessorianer hier darauf geachtet, möglichst keinen Müll mit in den Wald zu bringen, und wenn doch, diesen tunlichst auch wieder mit nach Hause zu nehmen.
Am Ende des Abenteuers erhielt jeder Schüler mehrere nachhaltige Präsente: Eine Medaille aus Holz für ihre Leistungen, die Waldfibel „Entdecke den Wald“ für die entfachte Neugierde, dazu einen Stift und eine Postkarte, um auch anderen die Begeisterung für unseren bayerischen Wald senden zu können. Bereits auf der Rückfahrt fragten die Kinder ihre Klassenlehrerin nach dem nächsten Wandertag in die Wälder rund um Landau. Dieser Begeisterung konnten Förster Florian Kirsch und Lehrerin Julia Hammerer nur zustimmen und so vereinbarte man noch an Ort und Stelle die Teilnahme der Montessori-Schule an den Waldjugendspielen im kommenden Jahr. (Text: Julia Hammerer, Bilder: Valentina Gast)