Klaus Ecker nach 40 Berufsjahren in den Ruhestand verabschiedet – Er hat die Montessorischule Landau aufgebaut und geprägt
Landau. Der letzte Schultag vor den Sommerferien war für Klaus Ecker heuer ein ganz besonderer: Nach 40 Berufsjahren hatte der Rektor der Montessorischule Landau seinen allerletzten Schultag. Zum Abschied in den wohlverdienten Ruhestand würdigten Kollegen, Weggefährten und Freunde das Lebenswerk des beliebten Pädagogen.
Klaus Ecker hatte am Aufbau der Montessorischule Landau federführend mitgewirkt und hinterlässt nach 20 Jahren an der Privatschule sichtbare Spuren. Achtung, Wertschätzung und bedingungslose Akzeptanz gegenüber Schülern und Lehrern zeichneten Klaus Ecker aus, sagte Lehrerkollegin Karoline Führmann, die künftige Schulleiterin, in einer Feierstunde vor einem kleinen Kreis geladener Gäste. Das einmalige Schulklima und ihren guten Ruf habe die Landauer „Monte“ maßgeblich ihrem langjährigen Rektor zu verdanken.
Bestehende Systeme und das vermeintlich „Normale“ zu hinterfragen und aus tiefster Überzeugung mutige Entscheidungen zu treffen, verdiene Respekt, sagte Bürgermeister Matthias Kohlmayer mit Blick auf den Werdegang des Pädagogen Klaus Ecker, der nach 20 Berufsjahren von der Regelschule an die Landauer Montessorischule gewechselt hatte, um die Privatschule mit aufzubauen. Das Denken außerhalb von Grenzen verlange Mut und gebe oftmals sehr gute Impulse für Veränderungen.
Schulamtsdirektor Stefan Pielmeier sieht die Montessorischule als wertvolle Ergänzung zur Regelschule. Gemeinsam habe man viel Gutes bewirkt. Den scheidenden Rektor beschrieb der Schulamtsdirektor in seiner Ansprache als ruhig, besonnen, konzentriert in der Arbeit und stets fokussiert darauf, Kinder optimal auf das Leben vorzubereiten. Er sei der inneren Berufung gefolgt, Kindern und Jugendlichen nicht nur Orientierung zu geben, sondern sie ganzheitlich zu bilden und ihnen die notwendigen Kompetenzen auf dem Weg zum Erwachsenwerden mitzugeben.
Die dienstältesten Kolleginnen Barbara Winkler (Religionspädagogin) und Christine Hötschl (Rhythmiklehrerin) verglichen Klaus Ecker mit einem Dirigenten in einem guten Orchester, der sich durch genaues Hinhören und Hinsehen ausgezeichnet habe und aufgrund seiner feinfühligen, wertschätzenden und geduldigen Art von allen so geschätzt werde. Der scheidende Schulleiter sei ein echtes Vorbild für jeden Lehrer, findet Lisa Wax, ebenfalls eine langjährige Kollegin und Weggefährtin, die altersbedingt bereits ausgeschieden ist. Neben der Wissensvermittlung habe er sich stets durch sein Dialogvermögen, seine Fairness und seine eigene Begeisterungsfähigkeit ausgezeichnet.
Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse beschrieben „ihren“ Rektor in einem Video mit eigenen Worten: Immer nett und höflich sei er. Der beste Mathelehrer, der komplizierte Zusammenhänge gut erklären kann. Und ein Lehrer, der auch im Online-Unterricht seiner Klasse viel beigebracht habe. Im Schulhaus habe er mit seinem speziellen Humor und seiner freundlichen Art immer gute Stimmung verbreitet.
Ein Abschiedslied hatte der langjährige Freund und Musiker Bepp Mandl mit dem Kollegium der Montessorischule einstudiert. Sichtlich gerührt bedankte sich Klaus Ecker für die wertschätzenden Worte, für die guten Wünsche und für die Abschiedsgeschenke. Zeit seines Berufslebens sei für ihn der Mensch im Mittelpunkt gestanden. Klaus Ecker zitierte in diesem Zusammenhang den Schriftsteller Max Feigenwinter:
Nicht die harte Forderung,
nicht der unnachgiebige Zwang,
nicht der unaufhörliche Druck,
nicht die einengenden Drohungen
bringen uns dazu zu sagen,
was wir fühlen und denken,
was wir wünschen und brauchen;
sondern
das wohlwollende Entgegenkommen,
das aufmerksame Dasein,
das liebevolle Akzeptieren,
das einfühlsame Verstehen,
das bedingungslose Ja
ermöglichen uns zu sagen,
was uns letztlich wichtig ist,
ganz Mensch zu sein.
In den Ruhestand verabschiedet wurde auch die langjährige Religions- und Montessoripädagogin Barbara Winkler, die am Aufbau der Landauer Privatschule ebenfalls maßgeblich beteiligt war. Außerdem scheidet die Schulbegleiterin Bettina Geiß zum Schuljahresende aus.
Gäste der Abschiedsfeier waren zudem Kathrin Hippmann (Leiterin der Lebenshilfeschule und Gründungsmitglied der Montessorischule), Uli Kriegl (Gründerin und langjährige Leiterin Montessori-Kindergartens), Roland Lau und Sepp Müller (Vorstände des Montessori-Vereins) sowie Grundschulrektor Andreas Fischer.
Vor 58 Jahren wurde Klaus Ecker in diesem Gebäude (der damaligen Knabenschule) eingeschult. Nun endete seine berufliche Laufbahn an eben dieser Stelle, der heutigen Montessorischule. Sein Lebenswerk würdigten unter anderem Bürgermeister Matthias Kohlmayer (links) und Schulamtsdirektor Stefan Pielmeier (rechts). Zur offiziellen Verabschiedung wurde Klaus Ecker von seiner Ehefrau Dr. Helga Schulte begleitet.